Der Jura

Editorial

Editorial

Tradition im französischen Jura - von Severin Aegerter

Eine beeindruckende Dichte an artisanalen Kleinbetrieben kultiviert heute im französischen Jura eine Vielzahl an Charakterweinen und widersteht stoisch den Verlockungen der chemischen Industrie. In vielen Weinen manifestiert sich ein ausgeprägtes Bewusstsein für lokale kulturelle Werte. Mit dem Selbstverständnis, Wein als unersetzbares Kulturgut zu betrachten, rücken die Weine aus dem französischen Jura in den Fokus der innovativen Weinmärkte.

In dieser Broschüre ergründen wir die Quelle des gelebten kulturellen Selbstbewusstseins im französischen Jura und wir begeben uns ins Bistrot des Claquets im Zentrum von Arbois, dem Winzertreffpunkt schlechthin und obendrein Lieblingsbeiz des Autors und Jurakenners Martin Jenni. Sein Beitrag befasst sich mit der Seele des französischen Juras und zeichnet das Umfeld und den Nährboden der einzigartigen Weinkultur. Im Claquets treffen wir zudem die beiden Winzer aus unterschiedlichen Generationen, Pierre Overnoy und Etienne Thiébaud und sammeln ihre prägnantesten Aussagen.
1937 geboren, ist Pierre Overnoy als jüngstes von fünf Geschwistern in einem landwirtschaftlichen Mischbetrieb in Pupillin aufgewachsen. Heute Winzer im Ruhestand, hatte Pierre bereits in den 60er-Jahren auf die Nachteile und Gefahren eines unreflektierten Einsatzes von Chemikalien im Weinbau hingewiesen. Als Vordenker und Inspirationsquelle ebnete Pierre den Weg für die nachkommende Winzergeneration. Etienne Thiébaud ist ein ausserordentlich talentierter Vertreter der jungen Jurawinzer. Auf Umwegen startete er 2007 sein eigenes Weinbauprojekt in Cramans und bereits seine ersten Jahrgänge fanden unter anderem in Japan und Amerika begeisterte Kunden. Über Cultivino finden die Weine künftig den Weg in die Schweiz.

Beide Winzer äussern sich über die Bedeutung der Tradition und den Zeitgeist im Weinbau, über den gegenseiteigen Respekt und Austausch und die Besonderheiten ihres Weinlandes.
Die vollständigen Gespräche finden wich auf der Website von Cultivino: www.cultivino.ch/kultur/standpunkte/