Australia

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Cultivino vertritt den Standpunkt, dass Wein nur dann eine Existenzberechtigung hat, wenn er in der Lage ist, einen kulturellen Kontext zu transportieren, wenn er zu inspirieren vermag und sich positiv auf die menschliche Vitalität auswirkt. In Frage stellen wir hingegen die Berechtigung der Flut an austauschbaren, bestenfalls weinähnlichen Produkten, die belastend sind für Mensch und Umwelt und lediglich über die geringen Preise und ein irreführendes Marketing Kunden finden. Dabei ist der ökologische Fussabdruck des Weins erwiesenermassen hauptsächlich abhängig von den Produktionsmethoden und somit u.a. vom Chemieeinsatz im Rebbau und vom Technikaufwand in der Weinbereitung, währenddessen der Einfluss des Transports einen wesentlich kleineren Einfluss auf die Ökobilanz des Weins hat.

Nirgends manifestieren sich die Gegensätzlichkeit und die gleichzeitige Koexistenz der Weinindustrie und einer sich emanzipierenden Gemeinschaft an artisanalen, kreativen Winzern eindrücklicher als in Australien. Angetrieben von einem Gegenentwurf gegen die erschütternde Perversion der australischen Weinfabriken forschen junge, kreative Winzer nach der eigentlichen Identität und Eigenheit ihrer Weinregion und transportieren diese in ihren Weinen. Ihre Mittel sind die organische, nachhaltige Landwirtschaft und eine Kelterung, die ohne jegliche Zusätze auskommt. Wein ausschliesslich aus Trauben hergestellt – die Antithese zum skrupellosen Geschäft mit ahnungslosen Konsumenten und das Bekenntnis zu Passion und Leidenschaft für echte Weinkultur, wie sie seit tausenden von Jahren die Menschen zu faszinieren vermag.

Insbesondere in den wilden Adelaide Hills agieren einige spannende Persönlichkeiten in einer freien und experimentellen Form von Landwirtschaft und definieren Rebbau neu. Es werden verschiedene Varietäten getestet und die Prozesse der Kelterung bewahren sich eine spielerische Komponente, deren Ausgang nicht in eine bestimmte Richtung forciert wird, sondern überraschende Wege nehmen darf. Anders als in Europa sind diese Weinbauern ziemlich frei von Zwängen, die uralte Tradition bedeuten kann. Gleichzeitig reflektieren sie Erkenntnisse von heute und morgen laufend in ihrer Arbeit. Wäre eine ähnliche Dynamik in der alten Welt vorstellbar? Es ist wichtig, dass diese Weine reisen und ihre eigene Geschichte erzählen, von wilden intakten Wäldern, vom ätherischen Duft des Eukalyptus und von den sanften Interventionen der Kulturlandschaft in den weiten Landstrichen. Es sind dies die wahren, relevanten Geschichten. Es ist gut, dass Mads Kleppe als Sommelier vom Noma diese Weine in Kopenhagen mit seinen Freunden teilt. Ebenso ist es nur logisch, dass Japan, die wohl kompetenteste Weinnation der Welt, die Weine aus den Hills ins Herz geschlossen hat. Und es ist richtig, dass Cultivino mit diesen Weinen einen Denkanstoss zum weitverbreiteten Weinsnobismus in Europa gibt und die „Australia“-Geschichte einen weiteren kleinen Beitrag leistet, der zu einer bewussteren Weinselektion führen kann.

Cultivino verfolgt in Zukunft die Entwicklung der jungen Manon Winery von Monique Millton und Tim Weber. Manon liegt auf den höchsten Kuppen der Adelaide Hills, umgeben von imposanten Wäldern und unberührter Natur. Dann freuen wir uns besonders auf die delikaten, feinen Weine von Jauma, die Welt des unvergleichlich talentierten James Erskin mit seiner Vorliebe für Chenin und Grenache.

zu den Weinen von Jauma
zu den Weinen von Manon